Beliebte Messengerdienste und Social Media Apps

Was macht Ihr Kind eigentlich bei Snapchat? Wie alt muss es für einen YouTube-Account sein? Wie sicher ist WhatsApp? Im folgenden Artikel werden Ihnen verschiedene Soziale Netzwerke und Messengerdienste vorgestellt.

Da eine genaue Beschreibung der Einstellungen den Rahmen des Artikels überschreitet, werden Webseiten empfohlen, auf denen Sie Schritt-für-Schritt durch die Einstellungen des Handys geführt werden. 

Was ist...

Instagram ist nach WhatsApp die beliebteste Plattform bei Kindern und Jugendlichen. Sie gehört zu dem Konzern Meta. 62% der Jugendlichen geben an, diese täglich oder mehrmals pro Woche zu nutzen. Besonders bei den 18- bis 19-jährigen ist die App sehr beliebt. Die Altersfreigabe für die Nutzung der App liegt bei 13 Jahren. Dies wird bei der Anmeldung nicht überprüft. Die Anmeldung auf der Plattform ist kostenlos. Es gibt keine In-App-Käufe und Abonnements werden nicht angeboten. Jedoch wird Werbung geschaltet, wodurch die Firma Geld verdient. Diese Werbung wird durch das Sammeln von Daten und anhand des Nutzungsverhaltens personalisiert.

Bei der App geht es in erster Linie darum, Bilder und Videos zu posten. Als Nutzerin oder Nutzer hat man ein eigenes Profil auf dem die eigenen Inhalte hochgeladen werden. Außerdem gibt es die Funktion Story – hier werden die Fotos und Videos nach 24 Stunden wieder gelöscht und von anderen nicht mehr eingesehen, außer die Nutzerin oder der Nutzer, wählt aktiv aus, die Story in Highlights auf dem eigenen Profil längerfristig abzuspeichern. Wichtig zu wissen ist dabei, dass es keine Benachrichtigung gibt, ob eine andere Person einen Screenshot gemacht hat.
Wenn das Profil nicht öffentlich ist, müssen andere Nutzerinnen und Nutzer anfragen, ob sie dem Profil folgen dürfen. Damit werden sie zu sogenannten Followern und können erst dann Nachrichten schreiben, sowie die Beiträge sehen, liken, kommentieren und mit anderen Followern teilen. Es sei denn, sie haben diese Funktionen in den Einstellungen deaktiviert. Ist das Profil öffentlich, kann jede Person mit einem Instagram-Account das Profil vollständig einsehen und Nachrichten schreiben. 

Es kann die Funktion von selbstlöschenden Nachrichten aktiviert werden. Nachrichten von unbekannten Personen / Spam werden automatisch in den Bereich Anfragen beziehungsweise verborgene Anfragen verschoben. Auf der Startseite der App, dem sogenannten Feed, werden überwiegend alle Beiträge und Stories von Personen angezeigt, denen man folgt, sowie Werbung und Vorschläge von öffentlichen Profilen. In einem gesonderten Bereich werden sogenannte Reels angezeigt. Dies sind kurze Videos von Nutzerinnen und Nutzern, denen man nicht zwingend folgt. Außerdem gibt es die Funktion eines Live-Formats. Diese Funktionen gibt es zum Beispiel auch auf TikTok. Alle Inhalte können mit Filtern bearbeitet und Musik hinterlegt werden.

Außerdem gibt es die Möglichkeit mit Meta AI zu chatten, diese Funktion befindet sich im Bereich der Chats in der Suchleiste. Zugeschnitten auf die Anwendungen von Instagram kann der Chatbot zum Beispiel beim Erstellen von Hashtags oder Bildunterschriften helfen, Ideen für Beiträge sammeln sowie Fragen beantworten – mit Hilfe von Daten aus dem Internet und aus Instagram selbst. Im Gegensatz zu privaten Chats, kann Meta alle Nachrichten lesen, die der KI geschrieben werden. Instagram speichert so alle Informationen, die Nutzerinnen und Nutzer mit ihr teilen, auch um sie beispielsweise in späteren Unterhaltungen mit der KI verwenden zu können. Zudem leitet Meta die Informationen an ausgewählte Partner weiter, zum Beispiel Microsoft. Meta macht explizit darauf aufmerksam, dass man keine persönlichen Informationen mit der KI teilen sollte. Diese und alle weiteren Informationen, wie Nutzungsverhalten, Interaktionen, Profildaten und hochgeladene Beiträge, werden seit Ende Mai außerdem zum Training der KI eingesetzt. Meta begründet die Verwendung der Daten mit der Verbesserung und Weiterentwicklung der KI-Programme. Nutzerinnen und Nutzer konnten bis zum 26.05.2025 dieser Verwendung von bereits veröffentlichten Inhalten widersprechen. Der Widerspruch ist immer noch möglich, bezieht sich aber lediglich auf zukünftige Daten – das heißt ab dem Tag des Einlegens. Weitere Informationen zum Chatten mit KI finden Sie hier.

Die kostenlose App TikTok gehört dem chinesischen Technologiekonzern ByteDance.

Während TikTok zuvor unter dem Namen musical.ly für kurze, mit Musik untermalte Tanz- und Lippensynchronisations-Videos bekannte wurde, sind die Themen und Genres der Videos mittlerweile unendlich. Wie bei YouTube reicht die Spannbreite der Videos von Amateuraufnahmen über Mode- und Beautytrends oder Challenges und Sketches, bis hin zu Professionellen-Kurzfilmen, Informationen über das aktuelle Tagesgeschehen und Tipps zu den verschiedensten Themen.

Auf Grund des rasanten Wachstums von TikTok und der immer größer werdenden Beliebtheit sowie den damit verbundenen Risiken gibt es zu TikTok und Challenges folgende ausführliche Artikel:

Was ist eigentlich TikTok? | Digitale Schule Hessen

Online Challenges | Digitale Schule Hessen

BeReal ist eine App, auf der überwiegend Fotos aber auch Videos geteilt werden. Zu einem unbestimmten Zeitpunkt wird man mit einer App-Benachrichtigung aufgefordert ein Foto zu machen. Die Bilder werden kurzzeitig versetzt mit der Front- und Rückkamera aufgenommen und können dann als Bild-in-Bild mit den Freunden geteilt werden. Dafür hat man zwei Minuten Zeit. Wenn im Zeitlimit gepostet wurde, dürfen „zur Belohnung“ bis zu fünf weitere Bilder bis zum Ende des Tages – oder bis die nächste Benachrichtigung kommt – geteilt werden. Verpasst man dies, wird das eigene Bild mit late markiert und man kann nur ein zusätzliches Bild posten. Die kurze Zeitspanne soll dafür sorgen, dass das Bild so realistisch (bereal) beziehungsweise authentisch wie möglich gemacht wird. Trotzdem gibt es die Möglichkeit das Bild zu korrigieren. Beim Posten wird die Anzahl der Versuche den Followern angezeigt.

Die App ist ab 13 Jahren. Zur Anmeldung wird die Telefonnummer benötigt. BeReal speichert die Bilder, die über die App gemacht wurden. In der JIM-Studie von 2024 gaben 17% der befragten Jugendlichen an, die App täglich oder mehrmals die Woche zu nutzen.

Was ist bei Fotosharing-Apps zu beachten? | Digitale Schule Hessen

BeReal - Neues soziales Netzwerk mit bekannten Risiken | jugendschutz.netÖffnet sich in einem neuen Fenster

Zu Beginn war der Gedanke hinter YouTube, Nutzerinnen und Nutzer zu ermöglichen, eigene Videos kostenlos hochzuladen und mit anderen teilen zu können. Dies ist auch immer noch gegeben, jedoch hat YouTube eine rasante Entwicklung erfahren. Die Videos und Darbietungen wurden von Amateurdarbietungen zu sehr professioneller Qualität. Die Art und Genres der Videos sind allumfassend. Von Wissensvideos, über Mode und Beauty-Themen, Sport, Musik und sonstige Unterhaltung, wird alles bedient. Es handelt sich nicht ausschließlich um Unterhaltungscontent. YouTube wird neben den gängigen Streamingdiensten und dem linearen Fernsehen ebenfalls bei der Bewegtbildnutzung bei Kindern und Jugendlichen in der JIM-Studie aufgeführt. 66% der Befragten nutzen die Plattform regelmäßig, damit ist es die beliebteste Plattform in diesem Bereich. 48% sind täglich auf YouTube und schauen sich im Durschnitt 87 Minuten Videos an.

Um bei YouTube einen Account zu haben, braucht man ein Google-Konto, dies kann nicht unter 16 Jahren angelegt werden. Folglich müssen Jugendliche mindestens 16 Jahre alt sein, um einen eigenen Account zu haben. Bei Jüngeren ist eine Nutzung möglich, wenn Eltern ein Familienkonto erstellen und somit den Zugang ermöglichen. YouTube Kids ist ein Angebot speziell für Kinder – hier gibt es spezielle Jugendschutzeinstellungen und eine Auswahl an Videos explizit für Kinder.

Um Videos zu schauen, muss man sich nicht anmelden. Die Accounts bei YouTube werden Kanal genannt. Die beliebtesten Kanäle sind beispielsweise von bekannten Personen wie Rezo oder Dagi Bee und viele mehr. Ein bekanntes Genre, welches MontanaBlack88 und Paluten bedienen, nennt sich Lets Play. Hier spielen die Personen die unterschiedlichsten Spiele und filmen sich dabei. Ebenfalls bekannt sind sogenannte Reaction-Videos. Hier schauen die Personen andere Inhalte an, reagieren in ihrem Video dazu und nehmen dabei ihre Zuschauerinnen und Zuschauer mit.

Für die genannten Kanäle beziehungsweise die Personen, die dahinterstehen, gibt es die Berufsbezeichnung YouTuberin / YouTuber. Diese Personen zeigen unter anderem auch ihren Lebensalltag. Anders als im Fernsehen oder Personen aus Filmen und Serien werden sie oftmals als Stars zum Anfassen betitelt. Durch ständige Updates auch über andere Plattformen wie Instagram oder TikTok wird eine Nähe zu den Fans suggeriert. Neben der Selbstinszenierung und den positiven Rückmeldungen erlangen sie auch wirtschaftliche Vorteile. Außerdem gibt es verschiedene Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender, die ausschließlich Formate für YouTube produzieren.

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Die besten YouTube-Kanäle zum Lernen - handysektorÖffnet sich in einem neuen Fenster

Let's Plays: Gaming auf YouTube – SCHAU HIN!Öffnet sich in einem neuen Fenster

Twitch ist eine Livestreaming-Plattform. Jede Person mit einem Account kann kostenlos live streamen – sie werden Streamerin / Streamer genannt. Für das reine Zuschauen braucht man nicht zwingend einen Account. Für weitere Funktionen, wie die Chat-Funktion, oder dem Folgen bestimmter Kanäle, muss eine Anmeldung erfolgen. Eine Nutzung ist ab 13 Jahren mit dem Einverständnis der Eltern erlaubt. Dies wird bei der Registrierung nicht abgefragt. Die Streamerinnen und Streamer können für ihre Kanäle ein Abonnement einführen, damit können die Zuschauerinnen und Zuschauer sie einmalig oder monatlich finanziell unterstützen, mindestens mit 4,99 $. Dadurch erhalten die Followerinnen und Follower Zugriff auf bestimmte Vorteile, die der Streamer oder die Streamerin bestimmen kann. Außerdem können die Streamerinnen und Steamer Werbung schalten.

Seit dem Jahr 2011 nutzen viele Personen diese Plattform, um sich dabei zu filmen, wie sie digitale Spiele spielen -sogenannte Lets Plays. Diese Inhalte nehmen noch immer den Großteil der Plattform ein. Es gibt inzwischen auch Personen, die einfach mit den Zuschauerinnen und Zuschauern reden, live basteln oder Musikerinnen und Musiker, die live auf der Plattform Musik produzieren oder spielen. Twitch gibt keine Informationen zu Altersfreigaben der einzelnen Streams.

Sicherheit auf Twitch und Discord | Für JugendlicheÖffnet sich in einem neuen Fenster

Auf Snapchat werden Bilder, Videos und Nachrichten versendet. Die Besonderheit liegt darin, dass man selbst entscheidet, wie lang die Empfängerin oder der Empfänger die Foto- oder Videoaufnahmen sehen kann. Snapchat ist also in erster Linie ein Messengerdienst. Ähnlich wie bei WhatsApp oder anderen Diensten kann mit einzelnen Freunden oder in Gruppen kommuniziert werden, der Fokus liegt hierbei auf Bildern und Videos. Diese können mit einer Vielzahl an Filtern vor dem Senden bearbeitet werden. Wenn der Empfänger oder die Empfängerin einen Screenshot des Bildes macht, wird dies angezeigt. Es gibt jedoch auch andere Möglichkeiten, Inhalte ohne entsprechend Benachrichtigung zu speichern. Neben der Chatfunktion gibt es noch weitere Optionen, Snapchat zu benutzen. Auch hier gibt es sogenannte Stories wie bei Instagram oder WhatsApp. Eine weitere Funktion heißt Map. Hier sehen alle Kontakte, wo sich die Nutzerin oder der Nutzer aktuell genau befindet, wenn die Standortfreigabe nicht deaktiviert ist. Hilfe zur Einrichtung von Einstellungen finden Sie hier:

Informationen für Eltern | Digitale Schule Hessen

Eine weitere Funktion heißt Spotlight. Diese ist ähnlich zu TikTok oder Instagram-Reels. Hier laden die Nutzerinnen und Nutzer kurze Videos hoch, die dann mit dem Profil verlinkt sind und nicht nach einer eingestellten Zeit oder einmaligem ansehen wieder verschwinden.

Seit einiger Zeit ist in der App auch ein KI-Tool integriert. Die KI My AI basiert auf einer reduzierten Variante von ChatGPT. Snapchat speichert alle Nachrichten und Inhalte, die an die KI gesendet werden und verwendet diese zum einen zur Verbesserung des KI-Tools, zum anderen um Werbung zu personalisieren. Mehr Informationen zu My AI finden Sie hier:

Chatten mit Künstlicher Intelligenz | Digitale Schule Hessen

Die App ist wie viele anderen Plattformen auch ab 13 Jahren, jedoch wird angegeben, dass mit den Daten von 13- bis 16-jährigen anders umgegangen wird, als die der Älteren.

Im Jahr 2023 nutzen 49% der Kinder und Jugendlichen täglich/ mehrmals pro Woche Snapchat. Insbesondere bei den 14- bis 17-jährigen ist die App sehr beliebt.

Was ist Snapchat? - Anmelden, Nutzen, LöschenÖffnet sich in einem neuen Fenster

Snapchat sicher einrichten: Das sind die Risiken – SCHAU HIN!Öffnet sich in einem neuen Fenster

WhatsApp ist mit 96% regelmäßigen Nutzerinnen und Nutzer die meist genutzte App bei den 12- bis 19-jährigen. Je älter die Jugendlichen werden, desto mehr steigt die tägliche Nutzung der App. WhatsApp gehört seit 2014 zu Meta. Die App startete als einfache Alternative zur SMS. Inzwischen können nicht nur Textnachrichten ausgetauscht, sondern auch Fotos, Videos, Dokumente und Sprachnachrichten sowie Standorte in privaten oder in Gruppenchats geteilt werden. Außerdem kann mit WhatsApp über das Internet – auch per Video – telefoniert werden. In einem Gruppenchat können bis zu 1024 Personen sein.

Ähnlich wie bei Instagram und Snapchat verfügt WhatsApp auch über die Funktion, eine Story zu posten, hier als Status benannt. Diese wird in der App unter dem Reiter Aktuelles aufgeführt und verschwindet nach 24 Stunden. In den Einstellungen kann man festlegen, ob die Inhalte für ausgewählte Personen oder alle Kontakte, die WhatsApp nutzen, einsehbar sind. Ebenfalls lässt sich einstellen, wer das Profilbild, die Info und wann man zuletzt online war sehen kann. Unter dem benannten Reiter Aktuelles gibt es auch die Funktion Kanäle. Hier kann jeder einen Kanal eröffnen und Nachrichten an Abonnenten versenden. Diese können nur mit Hilfe von Emojis auf die Nachricht reagieren, aber nicht selbst antworten. Die Beiträge der Kanäle lassen sich auch im Status hochladen oder mit Kontakten teilen, unabhängig davon ob diese selbst Abonnenten sind. Besonders beliebt sind hier beispielsweise Fußball-Clubs oder Nachrichtenseiten von Rundfunk- oder Fernsehkanälen, Unternehmen und Personen des öffentlichen Lebens. Sie haben teilweise mehrere hunderttausend Abonnenten. Diese teilen in frei zugänglichen Kanälen Informationen, führen Umfragen durch oder erinnern ihre Abonnenten an Events. Obwohl WhatsApp Inhalte wie Gewalt und Pornografie verbietet, kann man über Kanäle mit problematischen Inhalten in Kontakt kommen. Dazu zählen zum Beispiel Verschwörungstheorien und gewaltverherrlichende Videos oder Werbung für Sexspielzeug. Privatpersonen können auch Kanäle erstellen, welche über einen Einladungslink oder frei zugänglich zu betreten sind. Aktuell ist es beliebt, den Kanal als Blog für verschiedenste Themen zu nutzen. Wie in einem Tagebuch teilen überwiegend Mädchen private Informationen, dazu gehören Geburtstage, Hobbies und der Schulalltag sowie Urlaube, Bilder und Videos. Diese Kanäle erhalten teilweise tausende Abonnenten, welche alle Inhalte ansehen und bewerten können. Der Name, das Profilbild und die Telefonnummer des Administrators sind für Followerinnen und Follower nicht sichtbar. Die Kanaladministratoren können im Gegenzug mehr Informationen über ihre Abonnenten einsehen, je nachdem welche Privatsphäre-Einstellungen jeder einzelne getroffen hat. Weitere Infos zu WhatsApp-Kanälen finden Sie hierÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Das Mindestalter für die Nutzung von WhatsApp liegt bei 13 Jahren. Dies wird nicht kontrolliert. WhatsApp ist kostenlos. Bei der Anmeldung muss eine Mobilfunknummer angegeben werden. Eine Verwendung von WhatsApp ohne Bekanntgabe der Telefonnummer ist nicht möglich. Direkt nach der Installation fordert WhatsApp den Zugriff auf alle Kontakte auf dem Handy an. Die Personen, die auch WhatsApp nutzen, werden automatisch in der App angezeigt. Der Messengerdienst hat eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das bedeutet, dass die Nachrichten, die geschrieben werden, nur von Personen gelesen werden können, an die die Nachricht geschickt wurde, jedoch nicht von Dritten. Zudem sammelt WhatsApp jegliche Daten, die für die App freigeschaltet wurden. Dies beinhaltet außer den Kontakten zum Beispiel auch Fotos und Standorte außerhalb der App-Nutzung. Aus diesen und weiteren Gründen steht WhatsApp in der Kritik von Datenschutzbehörden.

In WhatsApp gibt es außerdem die Möglichkeit, mit einer KI, genannt Meta AI, zu chatten. Zu dieser gelangt man in dem Bereich Chats über den blau-violetten Kreis in der rechten, unteren Ecke. Der Chatbot kann zum Beispiel beim Erstellen von Texten und Nachrichten helfen, sowie Fragen beantworten. Dazu werden entsprechende Daten aus dem Internet herangezogen. Im Gegensatz zu privaten Chats kann Meta alle Nachrichten lesen, die der KI geschrieben werden. WhatsApp speichert so alle Informationen, die Nutzerinnen und Nutzer mit ihr teilen, auch um sie beispielsweise in späteren Unterhaltungen mit der KI verwenden zu können. Zudem leitet Meta die Informationen an ausgewählte Partner weiter, darunter zum Beispiel Microsoft. Daher macht Meta explizit darauf aufmerksam, dass man keine persönlichen Informationen mit der KI teilen sollte. Weitere Informationen zum Chatten mit KI finden Sie hier.

Alle drei Apps sind Messengerdienste. Alle möchten eine sichere Alternative zu WhatsApp darstellen.

Signal gibt es seit 2014 und wurde von einer US-amerikanischen Stiftung entwickelt. Es hat die gleichen Funktionen wie WhatsApp, jedoch nicht die Funktion Kanäle. Signal bietet ebenfalls die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Der Anbieter und Dritte können die versendeten Nachrichten nicht einsehen. Der Messengerdienst unterscheidet sich von WhatsApp durch Datensparsamkeit. Die Daten werden nur auf dem eigenen Gerät gespeichert, nicht auf den Servern in den USA. Signal kann kostenlos heruntergeladen werden. Bei der Anmeldung braucht man nur eine Mobilfunknummer. Die Nutzung ist mit Zustimmung der Eltern ab 13 Jahren erlaubt.

Threema ist ein Schweizer Messengerdienst, der seit 2012 als datensichere Alternative zu WhatsApp entwickelt wurde. Die Hauptfunktionen sind auch hier die gleichen wie bei WhatsApp und Signal. Im Gegensatz zu diesen kostet die App einmalig 5,99€ (Stand 2025). Bei der Anmeldung müssen keine Informationen / Daten angeben werden, die Angaben sind optional. Beim ersten Starten wird eine persönliche ID erstellt, darüber können auch andere Kontakte hinzugefügt werden. Die App muss nicht auf die Kontakte auf dem Handy zugreifen. Wie bei Signal speichert die App keine Daten. Nach Angaben des Anbieters gibt es keine Altersbeschränkung für die Nutzung der App.

Telegram wurde in Russland entwickelt. Die App kann bisher kostenlos heruntergeladen werden. Bei diesem Messenger kann eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eingerichtet werden, dies ist jedoch nicht voreingestellt. Die App steht unter großer Kritik, da sie, ähnlich wie WhatsApp, die gesammelten Daten für maximal 12 Monate auf den Firmen-Servern speichert.  Die Server sind auf verschiedene Länder verteilt. Über die Verwendung der Daten gibt es keine Transparenz. Wie WhatsApp verfügt Telegram über die Funktion, Kanäle anzulegen, somit können Nachrichten an eine unbegrenzte Anzahl von Abonnenten versendet werden. Im Gegensatz dazu kann in Gruppen, mit bis zu 200.000 Mitgliederinnen und Mitgliedern, jeder Textnachrichten, Bilder, Videos und Dateien teilen. Die Inhalte der Kanäle und Gruppen werden nicht moderiert. Dies kann zur Folge haben, dass beispielsweise demokratiefeindliche Aussagen, Hate Speech und pornografische Inhalte verbreitet werden, ohne dass die Plattform konsequent dagegen vorgeht. Die Inhalte, sowie Kanäle und Gruppen im Allgemeinen, sind frei zugänglich und werden erst spät oder gar nicht gelöscht.

Dabei handelt es sich um eine technische Lösung, die es ermöglicht, dass eine Nachricht von einem Messengerdienst mit einem individuellen kryptografischen, elektronischen Schloss versendet wird. Nur Personen, die die Nachricht verschicken oder empfangen, können sie unverschlüsselt lesen. Die Ver- und Entschlüsselung der Nachrichten erfolgt automatisch, es müssen keine Einstellungen vorgenommen werden. Somit können keine Dritten, wie beispielsweise der App-Anbieter, die Nachrichten mitlesen. Trotzdem sollte bei der Kommunikation darauf geachtet werden, sparsam mit dem Versand persönlicher Daten zu sein, da man nie sicher sein kann, was Empfänger mit den Informationen machen.

Auf den ersten Blick ähnelt OnlyFans anderen gängigen Sozialen Netzwerken. Die App unterscheidet sich jedoch insofern davon, dass die Creatorin oder der Creator – Personen, die Inhalte für Plattformen erstellen, erschaffen (engl. to create) – eine monatliche Gebühr für ihre Inhalte erhalten. Die Plattform ist für Kinder und Jugendliche gänzlich ungeeignet. Die meisten Inhalte, die auf OnlyFans verkauft werden, sind pornografisch. Sexuelle Inhalte sind auf Sozialen Netzwerken wie Instagram oder Facebook verboten, auf OnlyFans ist dies erlaubt. Durch den einfachen Zugang stellen nicht nur berühmte Personen oder Sexarbeiterinnen beziehungsweise Sexarbeiter solche Inhalte online, andere Inhalte sind zum Beispiel. persönliche Fitnessangebote.

Die Plattform ist offiziell ab 18 Jahren. Wie bei anderen Sozialen Netzwerken findet jedoch auch hier keine Altersabfrage bei der Registrierung statt. Wenn Personen selbst Inhalte teilen möchten, ist ein Nachweis erforderlich.

„OnlyFans“: Angesagte Plattform ist für Kinder ungeeignet – SCHAU HIN!Öffnet sich in einem neuen Fenster

Was ist eigentlich ONLYFANS? - YouTubeÖffnet sich in einem neuen Fenster

Likee ist ein Soziales Netzwerk aus Singapur und vergleichbar mit TikTok. Auch hier liegt der Fokus auf kurzen Videos. Die App steht in der Kritik, im Zusammenhang mit Cybergrooming zu stehen und ist daher gänzlich ungeeignet. Wie bei allen Social Media Apps ist es leicht, einen Account zu erstellen, auch wenn die Altersfreigabe ab 16 Jahren noch nicht überschritten ist. Bei Likee sind es überwiegend Minderjährige, die Videos und vor allem auch Live-Videos von sich hochladen. In einer Reportage von Strg_F, welche von klicksafe fachlich begleitet wurde, wurde die App in Bezug auf Cybergrooming kritisch beleuchtet. Es hat sich gezeigt, dass Minderjährige in kürzester Zeit von Erwachsenen angeschrieben wurden.  Im AppStore von Apple ist diese App inzwischen nicht mehr verfügbar. Über den GooglePlayStore kann sie noch heruntergeladen werden.

Neben der Funktion Videos hochzuladen, können sich die Nutzerinnen und Nutzer Nachrichten schreiben und sich Geschenke machen. Letzteres muss vorher gekauft werden. Außerdem gibt es eine Livestream-Funktion, hier kann auch geliked und kommentiert werden. Um alle Funktionen der App nutzen zu können, möchte sie Zugriff auf Kamera, Mikrofon und Standortdaten. Die Rechte der Videos werden an den Anbieter abgegeben und die Daten werden auf den Servern in Singapur gespeichert und an Dritte weitergegeben.

X (Twitter) wurde 2006 gegründet und ist eine globale Kommunikationsplattform. Auf Twitter konnten Nutzerinnen und Nutzer kurze Textnachrichten, sogenannte Tweets, verschicken. 2022 hat Tech-Milliardär Elon Musk Twitter gekauft und in X umbenannt. Die Funktionen sind die gleichen geblieben. Es gibt die Möglichkeit, mit Hilfe von Hashtags nach Themen zu suchen, sowie anderen Usern zu folgen und deren Nachrichten im Feed zu sehen, diese zu teilen und zu kommentieren. Die Funktionen von X ermöglichen eine schnelle Kommunikation über aktuelle Informationen und den Meinungsaustausch.

In der JIM-Studie 2024 gaben 13% der befragten Jugendlichen an X täglich/mehrmals die Woche zu nutzen. Es steht seit der Übernahme von Musk in der Kritik. Dieser führte einige Veränderungen durch. Beispielsweise geht X durch die umfangreiche Entlassung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen nicht ausreichend gegen Falschinformationen und Hassrede vor. Das hat dazu geführt, dass zum Beispiel antisemitische und demokratiefeindliche Inhalte weniger überprüft und gelöscht werden und einige Accounts, die solche Inhalte verbreitet haben, reaktiviert wurden.

Demgegenüber gibt es einige alternative textbasierte Plattformen zur Kommunikation und Diskussion: Zum Beispiel Bluesky und Threads. Nutzerinnen und Nutzer können sich hier wie bei X über kurze Textnachrichten – wahlweise mit Fotos, Videos und anderen Dateien unterlegt – zu verschiedenen Themen und Trends austauschen sowie mit Inhalten von anderen interagieren. Bluesky ist ein Soziales Netzwerk, das als Projekt innerhalb von Twitter startete, sich aber, vor dem Kauf von Musk, abspaltete. Die Plattform ist dezentral angelegt und zeichnet sich durch eine hohe Anpassbarkeit aus. Nutzerinnen und Nutzern haben die Kontrolle darüber, welche Inhalte in ihrem Feed angezeigt werden – ohne einen Algorithmus und ohne Werbung. Die Inhalte können nach Interessen gefiltert, stummgeschaltet oder auch blockiert werden. Demgegenüber wurde Threads von Meta entwickelt. Die App ist mit Instagram verknüpft und ähnelt stark der Plattform X. Um selbst Nachrichten zu schreiben muss man bereits einen Instagram-Account haben. Der Account von Minderjährigen ist bei der ersten Anmeldung automatisch auf privat gestellt.

Eine weitere Alternative stellt Reddit dar. Diese Plattform existiert bereits seit 20 Jahren und unterscheidet sich in einigen Funktionsweisen zu den bereits genannten Sozialen Netzwerken. Bei Reddit folgt man Communities, genannt Subreddits, und nicht einzelnen Personen oder Hashtags. Diese Subreddits haben Moderatoren, die teilweise eine Netiquette aufstellen und die hochgeladenen Inhalte kontrollieren. In den Subreddits kann, je nach Regeln der Moderatoren, jeder Nutzer und jede Nutzerin Beiträge posten und sich in den Kommentaren darunter mit anderen zu den bestimmten Themen vernetzen Die Beiträge und Kommentare können hoch oder runter gevoted werden, wie Likes – ein Anzeichen für Beliebtheit. Hochbewertete Beiträge werden in den Subreddits ganz oben angezeigt. Das heißt man sieht als Nutzer und Nutzerin direkt, welche Beiträge und Kommentare bei anderen besonders beliebt waren. 

In einigen Sozialen Medien gibt es Belohnungssysteme, die durch Glücksgefühle des Erfolges Nutzerinnen und Nutzer regelmäßig die Plattform verwenden lassen sollen. Dies erhöht das Risiko einer Mediensucht.

Eine dieser Mechanismen ist das Sammeln von Flammen. Auf Snapchat und TikTok teilt man Fotos und Videos über den Chat mit Freunden. Haben beide dies drei Tage in Folge getan, sehen sie eine Flamme in der Chatübersicht neben dem Namen des Freundes oder der Freundin. Man baut daraufhin Tag für Tag gemeinsam den sogenannten Flammen-Streak auf. Die Zahl neben der Flamme zeigt an, wie viele Tage in Folge sich die Freunde schon gegenseitig Fotos oder Videos gesendet haben. Das Ziel ist dabei, möglichst viele Flammen zu sammeln. In Snapchat werden viele Flammen nochmal mit Emojis neben dem Namen belohnt, welche ein Symbol für den Freundschaftsgrad – Freunde oder Beste Freunde – darstellen. Da diese Belohnungssysteme auf Zusammenarbeit beruhen, kann das gemeinsame Sammeln von Flammen Sozialen Druck und Erwartungen auslösen. Bei BeReal sammelt man die Flammen nicht mit Freunden, sondern für sich selbst. Wenn man fünf Tage in Folge ein BeReal gepostet hat, erhält man die erste Flamme. Der Effekt bleibt gleich – Nutzerinnen und Nutzer werden Tag für Tag auf die App gezogen. Weitere Informationen dazu finden Sie hierÖffnet sich in einem neuen Fenster.

Ein weiteres Belohnungssystem, das sich auch auf das Sammeln bezieht, sind die Kanalpunkte von Twitch. Ein Streamer oder eine Streamerin kann sich dafür entscheiden, dass Zuschauerinnen und Zuschauer Punkte auf dem Kanal sammeln können. Diese erhalten sie über ausgewählte Aktivitäten, welche manchmal schon das Zuschauen miteinschließen. Man kann aber auch Bonuspunkte sammeln, indem man zum Beispiel den Stream mit einem Like versieht oder wenn man besonders lange zuschaut. Daraufhin kann man mit anderen Zuschauerinnen und Zuschauern um Kanalpunkte wetten, ob beispielsweise ein Streamer eine bestimmte Aktion in einem Spiel schafft. Die Kanalpunkte lassen sich aber auch beim Streamer oder der Streamerin einlösen, je nachdem welche Belohnungen festgelegt wurden. Zum Beispiel kann der Streamer oder die Streamerin Grüße versenden oder der Zuschauer oder die Zuschauerin darf Soundeffekte abspielen.