Viele Jugendliche nutzen den Messenger-Dienst Snapchat, um mit anderen zu chatten und dabei Bilder, Videos und Texte zu versenden. Innerhalb der App Snapchat kann mit dem Chatbot MyAI das Chatten und die einfache Recherche mittels Künstlicher Intelligenz genutzt werden. Der Chatbot basiert auf Chat GPT, reagiert auf Nachrichten, kann Gruppenchats hinzugefügt und mit einem Avatar versehen werden. Dabei gibt sich der Chatbot als Freund oder Freundin aus, dem man einen Namen geben und mit ihm kurze Texte verfassen kann. Das Löschen des Chatbots ist momentan nur möglich, wenn man die kostenpflichtige Version Snapchat+ nutzt.
Mit dem Chatbot können direkte Gespräche geführt werden. Man kann beispielsweise nach Sight-Seeing oder Essens-Tipps fragen und Bilder mit ihm teilen. Weiterhin kann ihm vorab mitgeteilt werden, was man persönlich mag beziehungsweise nicht mag.
Was sollte man über MyAI auf der App Snapchat wissen?
Laut JIM-Studie 2022 nutzen 45% der Jugendlichen regelmäßig die App Snapchat. 13% davon zur Information über das aktuelle Tagesgeschehen. Der Chatbot MyAI steht jeder Nutzerin und jedem Nutzer von Snapchat zur Verfügung ohne diesen aktiv herunterladen zu müssen. Das Mindestalter von Snapchat liegt bei 13 Jahren. Die Erziehungsberechtigten müssen bis zum 18. Lebensjahr in die Nutzung eingewilligt haben.
Alle Nachrichten und Inhalte, die an den Chatbot gesendet werden, werden von Snapchat gespeichert. Löscht man einen Chat, geschieht dies nur oberflächlich. Auch der Standort wird gespeichert, sofern die Standortfreigabe nicht deaktiviert ist. Eingegebene Daten werden u.a. dazu genutzt, personalisierte Werbung zu schalten.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber,
- dass MyAI eine Maschine ist, mit der kommuniziert wird, und dass diese Gespräche nicht privat sind und ausgewertet werden können.
- dass MyAI kein Freund ist und keinesfalls den Kontakt und die gemeinsame Zeit mit Freunden ersetzt.
- dass Informationen und Fakten, die MyAI gibt, fehleranfällig sind und diese entsprechend erfunden sein können.
- dass Fakten durcheinandergebracht worden sein können, um Antworten plausibel erscheinen zu lassen, und aus diesem Grund Antworten immer kritisch hinterfragt und mit anderen Quellen abgeglichen werden sollen
- dass Chatbots keinen Ersatz für eine unabhängige Informationsquelle bieten und das eigene kritische Denken nicht ersetzen können.