Das Lehren und Lernen hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt und ist durch digitale Medien vielseitiger geworden. Diese Entwicklung erfordert auch eine Antwort des Bildungssystems, das dafür zu sorgen hat, dass sich neue Anforderungen in den Lehr- und Lernformen widerspiegeln.
Um diesen globalen Herausforderungen unserer Zeit im schulischen Bereich Rechnung zu tragen, soll in Hessen ein neues Fach im Regelunterricht eingeführt werden, das Informatik lösungsorientiert mit den Bereichen Ökonomie und Ökologie verbindet.
Im Fach „Digitale Welt“ werden Inhalte der Informatik thematisch mit Zielsetzungen einer ökonomischen und nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft verbunden. Dazu werden Verständnisgrundlagen geschaffen, wie digitale Technologien zur Lösung von sozialen, ökologischen und ökonomischen Problemstellungen beitragen können. Auf diese Weise wird eine positive Einstellung gegenüber technologischen Neuerungen gefördert, und etwaige Berührungsängste sowie Hemmschwellen werden merklich abgebaut.
Das Schulfach „Digitale Welt“ legt somit die praktische und kognitive Basis für den Informatikunterricht in den späteren Jahrgangsstufen der Sekundarstufe I und Sekundarstufe II zugrunde.
Bei dem neuen Schulfach steht die direkte Anwendung im Vordergrund. Die Kinder lernen in zwei zusätzlichen Schulstunden pro Woche anhand konkreter Aufgaben unter anderem aus den Bereichen Ökonomie und Ökologie informatische Grundlagen wie Programmieren oder die Funktionsweise von Algorithmen kennen. Zudem greift das Fach wichtige Themen wie Datenschutz, Cyberkriminalität und verantwortungsbewusste Mediennutzung auf.
Gestartet wurde im Schuljahr 2022/23 zunächst in der 5. Jahrgangsstufe; der Schulversuch wurde im Schuljahr 2023/24 in der 6. Jahrgangsstufe fortgeführt und auf weitere Schulen ausgedehnt. Im Schuljahr 2024/2025 nehmen 80 Schulen am Schulversuch teil.
Ziel ist es, das neue Unterrichtsfach zum festen Bestandteil der Stundentafel zu machen.