Was heißt Medienkompetenz?
Medien spielen in unserem Alltag eine wichtige Rolle. Wir nutzen diese mit ihren unterschiedlichsten Funktionen: in der Kommunikation auf dem Smartphone per Telefonfunktion oder mit dem Messen-gerdienst, von verschiedensten Apps auf dem Smartphone oder Tablet, beim Spielen von Online-Games und dem Streamen von Fernsehsendungen und Filmen. Aber auch bei der eigenen Produktion von Inhalten können Medien zum kreativen Einsatz kommen. Kindern sollte deshalb ein sinnvoller, reflektierter und sicherer Umgang mit Medien beigebracht werden.
Dazu können Eltern Ihre Kinder u.a.
- in der Auswahl und adäquaten Nutzung altersgerechter Medieninhalte, Apps, Suchmaschinen und Messengerdienste unterstützen.
- in der kritischen Reflektion von Medientrends, -inhalten und der möglichen Beeinflussung durch Werbung sensibilisieren.
- auf den notwendigen Schutz der Privatsphäre im Netz aufmerksam machen.
- in der eigenen kreativen Produktion von Medieninhalten begleiten.
Gemeinsam vereinbarte transparente Regeln in einem MediennutzungsvertragÖffnet sich in einem neuen Fenster können darüber hinaus auch darin unterstützen, Konflikte um die Handynutzung oder Fernsehzeiten zu reduzieren und alternative Freizeitangebote aufzuzeigen. In diesem Zusammenhang ist es hilfreich, die eigene Mediennutzung kritisch zu hinterfragen und den Kindern dabei als Vorbild zu fungieren.
Wichtig ist auch, über eine angemessene Kommunikation mittels digitaler Medien und der technischen Möglichkeiten u.a. zum Schutz der Privatsphäre zu sprechen und ggf. anzuwenden. Hierzu finden Sie unter den FAQs entsprechende Tipps.
Wann wird von einer problematischen Mediennutzung gesprochen?
Um eine problematische Mediennutzung handelt es sich, wenn beispielsweise
- Medienzeiten überschritten werden, die über die altersgemäß empfohlenen Zeiten hinausgehen. Dabei sollte auch der Entwicklungsstand des Kindes berücksichtigt werden.
- soziale Kontakte, Hobbies, etc. dadurch vernachlässigt werden.
- Kommunikationsregeln (Netiquette) in der digitalen Kommunikation missachtet werden.
Darüber sollten Eltern mit ihren Kindern ins Gespräch kommen, um gemeinsame Lösungen zu finden. Wenn über einen längeren Zeitraum Schulleistungen abfallen, Tendenz zur Abkapselung und Desinteresse am familiären Umfeld und im realen Freundeskreis bestehen, sollte eine Beratungsstelle kontaktiert werden. Weitere Informationen dazu finden Sie z.B. bei der BundespsychotherapeutenkammerÖffnet sich in einem neuen Fenster.
Ein VideoÖffnet sich in einem neuen Fenster der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen kann weiterhin in der Frage unterstützen, wie Mediensucht erkannt werden kann.
Warum ist die Einhaltung der sogenannten Netiquette wichtig?
Netiquette setzt sich aus dem englischen Wort net (Netz) und dem französischen Wort etiquette (Benimmregeln). Ihre Beachtung soll eine respektvolle, angemessene Kommunikation unterstützen. Cybermobbing und Hate Speech sind dabei ernst zu nehmende mediale Risiken, die nicht nur Kinder und Jugendliche betreffen. Auf den unterschiedlichsten Social Media Plattformen sind die Anbieter seit 2021 per Netzwerkdurchsetzungsgesetz dazu verpflichtet, strafbare Inhalte und Falschnachrichten zu löschen, die dort entsprechend gemeldet werden. Dazu gehören u.a. Beleidigungen oder Verleumdungen und das ungenehmigte Posten von Bildern, als mögliche Form des Cybermobbings. Weiterhin soll das Digitale-Dienste-Gesetz Kinder und Jugendliche online schützen. Plattformen sind danach u.a. dazu aufgefordert, ihre Seiten auf ungeeignete Inhalte zu prüfen und dürfen keine persönlichen Daten minderjähriger Nutzerinnen und Nutzer für Werbung benutzen. Ab Februar 2024 müssen sich alle Online-Dienste an das Gesetz halten.
Wie kann ich mich als Elternteil informieren und selbst fit machen?
Für Eltern finden sich auf den unterschiedlichsten Portalen Informationen, um sich über eine adäquate Medienerziehung aufzuklären. Webinare und Medienkurse unterstützen interaktiv in der kompetenten Unterstützung der Kinder.