Worauf schaut man zuletzt am Abend - und zuerst am Morgen? Für viele ist die Antwort klar – ihr Handy. Am Abend noch einmal schauen, ob es eine neue Nachricht gab, am Morgen vom Handy geweckt werden. Es gibt viele Gründe, weswegen das Handy zum Daueralltagbegleiter geworden ist.
Always on – also permanent online sein, etwa zur Nutzung von Social-Media-Angeboten, zum Musik- oder Video- Streamen, online Spielen und natürlich auch zum Arbeiten. Dies trifft sowohl auf viele Erwachsene als auch auf junge Menschen zu.
Was ist Digital Detox?
Viele empfinden das ständige online-sein als anstrengend und stressig, können sich aber kaum von diesem Zustand lösen. Die Angst davor, etwas zu verpassen oder nicht erreichbar zu sein, überwiegt. Dieser Zustand wird auch als FOMO (fear of missing out) bezeichnet und kann im schlimmsten Fall zu einem Suchtverhalten führen. Digital Detox (engl. „digitale Entgiftung“) möchte dem entgegenwirken und bezichnet den bewussten Verzicht auf digitale Medien für eine bestimmte Zeit, z.B. täglich einige Stunden oder ganze Tage oder auch Wochen.
Warum Digital Detox?
Auch das Familienleben ist durch die Nutzung digitaler Medien stak beeinflusst. Diskussionen über das ständige „präsent sein müssen“ auf Social-Media-Kanälen, das Streamen von Videos oder das ständige Zocken am PC gehören oftmals zum Familienalltag und führen zu Stress.
Digital detox soll dem entgegenwirken. Durch den Zeitgewinn vereinbarter medienfreier Zeit können gemeinsam vereinbarte Aktivitäten als Alternative das Familienleben wieder bereichern. Weiterhin kann die feste Vereinbarung von Mediennutzungszeiten das Familienleben entspannen. Medienfreie Zeiten können auch helfen, sich einer Aufgabe konzentrierter zu widmen und damit die eigene Produktivität und Kreativität steigern. Eingehenden Nachrichten oder ausstehenden Likes lenken dann beispielsweise nicht von dieser ab. Weiterhin kann es zu einem erholsameren Schlaf und insgesamt zu einer Entschleunigung des Alltags beitragen.
Reichen besprochene Vereinbarungen nicht aus, kann man auf dem eigenen Handy und dem Handy des Kindes entsprechende Mediennutzungszeiten hinterlegen. Eine weitere Unterstützung können gemeinsame Aktivitäte geben oder auch eine bewusste Auszeit, um bspw. Entspannungstechniken anzuwenden und sich dem digitalen Stress zu entziehen.